Während alle Generationen mit Kontaktverboten zu tun haben, trifft es Pflegebedürftige besonders hart: Komplettes Besuchsverbot und teils dürfen Bewohner die Einrichtungen nicht mehr verlassen – das schon seit Wochen. Da sind Bilder von den Enkeln, ein Gespräch via Videotelefonie a lá Skype oder Online-Spiele eine willkommene Abwechslung. Aber: Bei Weitem nicht alle Heimbewohner profitieren von dieser Technik – viele Einrichtungen bieten den Bewohnern diesen Service nicht.
Große Defizite beim drahtlosen Netzwerk in Pflegeeinrichtungen
Das ist meist nicht von bösen Gedanken getrieben, sondern hängt schlicht mit der Tatsache zusammen, dass nicht alle Pflegeeinrichtungen mit Internet und WLAN ausgestattet sind. Selbst wenn es im Heim WLAN gibt, bedeutet das nicht, dass auch in Bewohnerzimmern darauf zugegriffen werden kann. Zumindest in einigen Bundesländern ist das bereits in den Verordnungen zum Wohn- und Teilhabegesetz festgeschrieben: „Die Zimmer der Nutzerinnen und Nutzer müssen über die baulich-technischen Voraussetzungen für Rundfunk- und Fernsehempfang sowie die Nutzung von Telefon und Internet verfügen.“
Ende letzten Jahres haben die Verbraucherzentralen im Rahmen des bundesweiten Projektes Wirtschaftlicher Verbraucherschutz bei den Heimaufsichten der Bundesländer nachgefragt. Das Ergebnis lässt gerade mit Blick auf die Corona-Krise aufhorchen. Nur aus sieben Bundesländern kam überhaupt eine Antwort. Und diese lautete: Die Heimaufsichten erfassen nicht, ob die Bewohner von Pflegeheimen in ihren Zimmern WLAN oder Internet zur Verfügung haben.
Nur 37 % der Pflegeheime bieten den Bewohnern WLAN
Die letzte Studie zum Thema WLAN in Pflegeheimen hat pflegemarkt.com im August 2018 veröffentlicht. Dazu wurden insgesamt 575 Heimleiter und PDLs in einer Telefonumfrage nach dem damaligen Stand der WLAN Verfügbarkeit befragt. Nur 37 Prozent der befragten Pflegeheime, boten damals ihren Bewohnern die Möglichkeit einer WLAN-Nutzung an.